Geschrieben von:
Bünyamin Sarikaya
Geschäftsführer Nessy GmbH
Experte für Schwimmunterricht
Veröffentlicht: 20.10.2025
Welche Schwimmarten gibt es?
Schwimmen ist nicht nur eine der gesündesten Sportarten, sondern auch eine der vielfältigsten. Vom klassischen Brustschwimmen bis hin zu historischen Techniken – die Welt der Schwimmarten ist faszinierend und abwechslungsreich. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die bekanntesten Schwimmarten und entdecken auch einige weniger bekannte, aber dennoch interessante Techniken.
Entwicklung der Schwimmarten
Schwimmen als Fähigkeit ist so alt wie die Menschheit selbst, was früher als Überlebenstechnik und Jagd Methode geholfen hat wurde in der Antike als Statussymbol übernommen. Im alten Ägypten gab es mit den Schwimmmeistern der Könige auch erste Versionen der heutigen Schwimmlehrer. Über die Zeit haben sich verschiedene Schwimmarten entwickelt, die für die Lebensrealitäten der Schwimmer angepasst waren.
So sind von der ersten Form des Schwimmens dem Hundepaddeln - was instinktiv viele Säugetiere machen - bis hin zu Schwimmstilen die für den sportlichen Wettkampf optimiert sind viele verschiedene Arten des Schwimmens entstanden.
Die bekanntesten Schwimmarten
1. Hundepaddeln
Das Hundepaddeln ist die Schwimmart, die die meisten vierbeinigen Landsäugetiere instinktiv einsetzen um über Wasser zu bleiben, gemeint ist das paddeln aller Beine oder beim Menschen Arme und Beine um voran zu kommen und den Kopf über Wasser zu halten. Für Menschen ist diese Schwimmart sehr kraftaufwändig und daher nicht für längere Zeit geeignet.
2. Brustschwimmen
Das Brustschwimmen ist die älteste und bekannteste Schwimmtechnik. Sie zeichnet sich durch einen symmetrischen Arm- und Beinschlag aus. Der Kopf bleibt stets über Wasser, was das Atmen erleichtert. Diese Technik ist besonders für Anfänger geeignet, da sie eine gute Kontrolle über den Körper ermöglicht. Die Bewegungen ähneln denen eines Frosches, weshalb die Beintechnik auch oft Froschbeine genannt werden und die Armbewegung wird als Pfeilarme bezeichnet.
3. Kraulschwimmen (Freistil)
Kraulen ist die schnellste Schwimmtechnik und wird im Wettkampfsport bevorzugt. Dabei wechseln sich die Arme ab, während die Beine kontinuierlich schlagen. Der Kopf dreht sich zur Seite, um Luft zu holen. Diese Technik erfordert eine gute Koordination und Ausdauer. Manche Pädagogen argumentieren, dass es die am einfachsten zu erlernende Schwimmart für Kinder sei, da sie von allen Schwimmarten am nähesten am Hundepaddeln dran ist.
4. Rückenschwimmen
Beim Rückenschwimmen liegt der Schwimmer auf dem Rücken und bewegt sich mit abwechselnden Arm- und Beinschlägen vorwärts. Der Kopf bleibt über Wasser, was eine konstante Atmung ermöglicht. Diese Technik wird oft als entspannter empfunden und ist besonders gelenkschonend. Gerade für Menschen mit Rückenproblemen kann diese Schwimmart fördernd sein, da es eine gelenkschonende Art ist die stützenden Muskeln zu trainieren.
5. Schmetterlingsschwimmen
Das Schmetterlingsschwimmen ist die anspruchsvollste Technik. Beide Arme bewegen sich gleichzeitig in einer kreisenden Bewegung, während die Beine einen Delfinschlag ausführen. Diese Technik erfordert viel Kraft und Koordination und wird daher meist von fortgeschrittenen Schwimmern beherrscht.
Historische und weniger bekannte Schwimmarten
6. Suijutsu – Das Schwimmen der Samurai
Suijutsu (水術) ist die traditionelle japanische Schwimmtechnik, die von den Samurai entwickelt wurde. Sie wurde nicht nur zum Überqueren von Gewässern genutzt, sondern auch in militärischen Kontexten, um Feinden zu entkommen oder Angriffe auszuführen. Suijutsu umfasst verschiedene Techniken, die oft in voller Rüstung ausgeführt wurden.
7. Altdeutsch-Rücken
Der Altdeutsch-Rücken ist eine historische Schwimmtechnik, bei der beide Arme gleichzeitig gezogen werden, ähnlich wie beim Brustschwimmen, jedoch in Rückenlage. Diese Technik ermöglicht es, sich während des Schwimmens umzusehen und wurde früher oft im Rettungsschwimmen eingesetzt.